Vom Aussterben bedroht ?

Selten, dass ein Kleidungsstück für soviel Aufsehen  gesorgt hat.

(REI)Mann trägt wieder Schlipps.

Einem erfreulichen Zufall habe ich es zu verdanken, dass mir ganz zufällig ein so bezauberndes Exemplar einer seltenen Gattung  über den Weg gelaufen ist.  Nach einer kurzen Gewöhnungsphase verlor das possierliche Tierchen die Scheu und ließ sich beinahe willenlos um meinen  Hals legen.

Diese Begegnung war Grund genug  mich mit dieser bedrohten Art zu beschäftigen.

Es fällt auf, dass in vielen Büro ‚ s  diese Art langsam auszusterben droht.  Immer seltener schlängel´n sich diese flachen Tierchen um die Hälse Ihrer Träger.

Diese Tiere sind der Gattung nach gut getarnte Kriechtiere mit dem hang zur Schleimbildung. Sie können aber  auch, wie in diesem Fall, seinen Träger zu unerwarteten Glanz verhelfen.

Kaum umgebunden und mit artgerechten Windsor- knoten in Form gebracht ist er Augenfänger und fühlt sich einfach wohl.  Anders als das hier  beobachtete Tier gibt es natürlich auch die gemeine Würgekrawatte. Sie schnürt oft den Hals seines Trägers so zu, dass oft kein Sauerstoff und Blut an die gerade benötigte Stelle fließen kann.

Dies ist sicher auch ein Grund  warum es mittlerweile schon zum guten Ton gehört,  die teilweise quitschendfarbigen  „Halstiere“ lieber im Schrank lassen.

Doch im Schrank ,seines zumeist männlichen Wirtes, wird er immer öfter vergessen. Er verhungert förmlich und sein Äußeres wird unansehnlich. Immer häufiger wird beobachtet, dass sie von Jahr zu Jahr hässlicher werden. Obwohl kerngesund und unbefleckt, kann man sie aufgrund ihres Aussehens nur noch beim Fasching tragen.

Ich habe verständis dafür, dass man nicht mehr leuchtet, wenn er in Schränken und Schubladen zusammengerollt, hängend oder als wildes Knäul sein Leben fristen muss.

Oft zu Weihnachten verschenkt und meist nur ein bis zweimal Artgerecht gehalten vegetiert die Kravnattern dahin und geraten dabei teilweise komplett in Vergessenheit.

Hin und wieder tauchen verwilderte Exemplare nach Jahren wieder auf. Sie haben sich mit den Socken zusammengetan, die vor Jahren Ihren Partner verlassen haben um ein geruchsfreies Leben in einer Ecke hinter dem Schrank  zu führen.  Derart verwilderte Exemplare sind nur in seltenen Fällen wieder zu resozialisieren.

Heimische Kravnatter

Andere Kravnattern werden an besonders gut gesicherten Orten gehalten. Sie sind die Crem de la Crem der Binderfraktion. Zusammen mit der gepunkteten Fliege, den selbstgestrickten Socken und den Kunstwerken der  Kinder ,  werden Sie vor neugierigen Blicken und kleckernden Löffeln geschützt.

 

Offensichtlich teilen Sie alle das selbe Schicksal des Vergessens.  Sie folgen damit nach und nach den anderen bedrohten  Tierarten die sich auf den männlichen Lebensraum spezialisiert hatten. Wie zum Beispiel dem Elefantentanga mit Rüsseleingriff oder dem schon lange ausgestorbenen Chemisette.

Dennoch keimt Hoffnung auf denn aus glaubhafter Quelle  wurde mir berichtet, dass besonders schöne Exemplare von Zeit zu Zeit an gut aussehenden weiblichen Hälsen baumeln dürfen. Meiner Recherche nach wurden solche Exemplare  auch schon mal direkt auf der Haut getragen.  Natürlich habe ich unsere Heimische Kravnatter dahingehend  umgehend ausgefragt, ob Sie auch solche Erfahrungen sammeln konnte. Ihre Antwort :“Der „Kravtvalier“ geniessst und ssssschweigt.“  Wir werden in diese Richtung weiter  für Sie investigativ weiterforschen, Zeitzeugen peinlich genau zu diesem Vorkommnissen befragen,  um Ihn hierzu weiter Fakten liefern zu können.

Wer weiß vielleicht sind die Kravattiere  das fehlende Band zwischen Mars und Venus.

 

Unser „Heimische Krawnatter“ bekommt einen Ehrenplatz im Schrank und wird an Weiberfassnacht nicht zum Einsatz kommen.  

 

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